Man erzählt sich so allerlei.
Dass der Kaiser von China eine männermordende Monsterbestie zur Tochter habe, die ihn zwinge, ohne Ende Krieg zu führen mit rachedürstenden Vätern aus aller Herren Länder. Andere munkeln was von herrschaftlicher Strategie: Die »Bestie« sei reine Erfindung, um sich einer feindlichen Übernahme durch ausländische Prinzen zu erwehren. Der Faktencheck ergibt: Wer immer wähnte (und das waren viele), sein erlauchter Kopf samt der darin befindlichen Hirnkapazität prädestiniere ihn zum nächsten Kaiser von China (während man realiter zu blöd war, die Rätsel einer Frau zu lösen) - fand sich am Ende ohne (Kopf & Weib).
Wir halten fest: Kaiser, Tochter, Freier. Quiz, Kopf ab, Krieg.
Klingt reichlich verfahren. Zeit für ein neues Narrativ. Zeit für LIEBE.
So etwa: Einer (ein Prinz, was sonst, aber ein seines Throns Beraubter) sieht ein Bild und ist hin. (Im Ernst? Verknallt in ein Bild?) Pfeift fortan auf Kopf und Leben (und Militärkarriere). Tod oder Turandot! Dann die Begegnung. Sie: Antlitz verhüllt. Da kann er nicht sehen, was er nicht sehen soll: Dass auch sie »hin« ist.
Mögen die Spiele beginnen!
Die Gladiatoren kämpfen um nicht weniger als ihr Leben.
mit Arno Friedrich | Melda Hazirci | Mario Linder | Margrit Carls | Theresa Bendel
Regie Andreas Seyferth
Assistenz Tanja Goldmann
Übersetzung/Fassung Margrit Carls
Raum Peter Schultze
Kostüm Johannes Schrödl
Klangdesign Kai Taschner
Lichtdesign Jo Hübner
Technik Max Reitmayer
Die legendäre Spieleplattform des ZKM »ZKM_Gameplay« startet mit »zkm_gameplay. the next level« eine Neuauflage.
Alle GamerInnen, aber auch BesucherInnen, die bislang kaum Erfahrung mit Computerspielen haben, sind zum informativen, kritischen und kreativen Austausch – und natürlich zum Spielen – in die Ausstellung eingeladen.
Das neue Konzept basiert nicht nur auf den Erfahrungen des »ZKM_Gameplay«, sondern auch auf der Ausstellung »Games and Politics«, die seit 2017 in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut auf allen Kontinenten zu sehen ist.
Medium der digitalen Gesellschaft
Dass das Computerspiel sich zu einem Leitmedium entwickelt hat, ist heute kaum mehr eine gewagte These über den Stellenwert des interaktiven und multimedialen Mediums. Es hat sich weit von seinen Ursprüngen als Laborexperiment und Spielzeug entfernt und ist »das« Medium der digitalen Gesellschaft geworden, zwischen Pop-Kultur, Unterhaltung und Kunst.
Mi bis Fr, 10 – 18 Uhr Sa & So, 11 – 18 Uhr
In 40 Motiven zeigt Josef Koudelka, wie massiv der Mensch die Landschaften der Welt verändert hat. Dazu reiste der Fotograf zu den Ölfeldern Aserbaidschans, den Stahlhütten Frankreichs und dem Braunkohle-Tagebau in der Tschechischen Republik und Deutschland. Die dabei entstandenen Aufnahmen werden als 2,80 Meter breite Panoramen präsentiert, die auf beidseitig bedruckten Tafeln frei im historischen Gebläsehaus schweben.
10:00 bis 18:00 Uhr
»Women on View« thematisiert die Erotisierung
des weiblichen Körpers in der Werbefotografie –
angefangen bei der frühen Produktreklame der
40er Jahre, über die Ära der Emanzipation in
den 70er Jahren und die Ära der Hyper-Erotisierung
der Frau in den 90er Jahren hin zu zeitgenössischen
Positionen in der Werbefotografie.
Die Ausstellung zeigt unterschiedliche Darstellungen
der Frau in der Werbung und hinterfragt
die wechselseitigen Einflüsse der modischen
und kommerziellen Fotografie bei der Schaffung
ästhetischer Standards.
Präsentiert werden legendäre Plakate und
Fotografien von namhaften Künstler_innen
wie Erwin Blumenfeld, Horst P. Horst, Lillian
Bassman, Irving Penn, Helmut Newton,
Guy Bourdin, Frank Horvat, Jeanloup Sieff,
Hans Feurer, Albert Watson, Herb Ritts,
Peter Lindbergh und Ellen von Unwerth
Ausstellungseröffnung
Sonntag 26. Januar 2020 | 12.00 Uhr
12-17 h
Erich Maria Remarque starb vor 50 Jahren am 25. September 1970 in Locarno.
Anlässlich dieses Jahrestages ist es an der Zeit, eine Bilanz der internationalen Wirkung des Schriftstellers zu ziehen: Welchen Stellenwert nimmt sein Werk (auch über Im »Westen nichts Neues« hinaus) heute in unterschiedlichen Kulturen ein? In welchen Zusammenhängen werden seine humanistischen Positionen und sein Einsatz für Frieden und Toleranz heute aktualisiert? Wie werden Menschen heute weltweit von Remarque inspiriert und in welche Produkte wird diese Inspiration kreativ umgesetzt?
Die Ausstellung »Weltweit Worldwide Remarque« gibt einen ersten Überblick dieser internationalen und aktuellen Rezeption Remarques. Sie beschränkt sich nicht auf die Ausgaben der Texte, sondern zeigt Beispiele in verschiedenen Medien: Von Literatur bis Musik, von Film bis Graphic Novel, von Theater bis zu den sozialen Netzwerken.
Mehr als 500 Exponate aus mehr als 60 Staaten in allen Kontinenten dokumentieren, wie aktuell Remarque und sein Werk auch im 21. Jahrhundert geblieben sind und welches große Ausmaß an Kreativität sich in den wundervollen Adaptionen zeigt.
Gehen Sie auf Entdeckungsreise!
Lassen Sie sich überraschen!
Lassen Sie sich inspirieren!
Di bis Fr von 10 bis 17 Uhr, Sa und So von 11 bis 17 Uhr, Mo geschlossen.
Fotos des Kanadiers Edward Burtynsky, Sounds von Dominik Eulberg und über 250 selten gezeigte Objekte aus einzigartigen Sammlungen laden Sie zur spannenden Reise durch die Entdeckung der Erdzeit mit einem Ausblick in die Gegenwart ein.
In unserer Jahresausstellung stellen wir Ihnen eines der großen Ereignisse der Frühen Neuzeit vor: die Entdeckung der Erdzeit. Dafür legen die Kuratoren die Lupe an den hallischen Gelehrtenkosmos des 18. Jahrhunderts mit dem pietistischen Halleschen Waisenhaus und der Brandenburg-Preußischen Friedrichs-Universität. Dieses Zentrum der Frühaufklärung verortet sich in der Mitte zwischen dem geologisch vielfältigsten Mittelgebirge Deutschlands, dem Harz, und der Bergakademie in Freiberg (gegründet 1765 als fünfte in der Reihe der weltweiten montanwissenschaftlichen Bildungseinrichtungen).
Die Schau im Historischen Waisenhaus führt anschaulich durch scheinbar gegensätzliche Erdentstehungstheorien, durch Gelehrtenstreite, wirtschaftliche Interessen und den Verlust des Primats der Bibel bis zum Blick in den Abgrund der erdgeschichtlichen Zeit. Alchemisten, die das Reine suchten, Physikotheologen, die die Vollkommenheit der Schöpfung entdecken wollten, Kameralisten, die sich für die Nutzbarmachung der Ressourcen einsetzten, Universitätsprofessoren und wissenschaftlich hoch gebildete Dilettanten und Sammler, vernetzt in einer weltumspannenden Gelehrtengemeinschaft, erstreiten sich in der Schau als Neptunisten, Vulkanisten, Katastrophisten oder Aktualisten eine wissenschaftlich begründete Vorstellung von der Geschichte und geologischen Struktur der Erde. Die Ausstellung entlässt nicht ohne einen wissenschaftlich fundierten Blick auf das Anthropozän, in dem erstmals der Mensch die geologische Formation der Erde einschneidend verändert. Filme von Murat Haschu und Sounds von Dominik Eulberg, dem »Natur-DJ aus dem Westerwald« (ARD), lassen in die Erdgeschichten eintauchen. Nachdenklich machen die Fotografien des Kanadiers Edward Burtynsky. Mit seinen Arbeiten zu Industrielandschaften dokumentiert er, wie die Umwelt durch ungezügelte globalisierte Finanz- und Wirtschaftsinteressen verändert wird. Der Ausstellungsrundgang endet mit einer Auswahl seiner beeindruckenden Fotografien zu Bergwerken und Tagebauen auf der ganzen Welt.
Zu einem Rundgang durch die Online-Ausstellung laden wir Sie ganz bequem von zu Hause aus ein.
Di-So, feiertags 10-17 Uhr, außer 24.-26.12.2020 und 31.12.2020/1.1.2021
„Zeichen der Zukunft. Wahrsagen in Ostasien und Europa“ zeigt Instrumente, Formen und Protagonist*innen des Wahrsagens in einem faszinierenden kulturhistorischen Dialog. Erstmals weltweit versammelt die Ausstellung 130 Objekte aus den reichen Beständen des Germanischen Nationalmuseums, des National Museum of Taiwan History und der Academia Sinica. Eine einmalige Gelegenheit einige der faszinierendsten Zeugnisse ostasiatischer Kulturgeschichte in Europa zu sehen!
Der Wunsch, Wissen über die Zukunft zu erlangen, lässt sich kultur- und epochenübergreifend beobachten und hat zu vielfältigen Formen der Wahrsagung geführt: Vom inspirierten Sehen, über die Deutung von Sternkonstellationen bis hin zu komplexen Los- und Rechenverfahren. Wahrsagerische Praktiken versprachen mit Hilfe höherer Mächte Einblicke in kommende Ereignisse zu verschaffen und sorgten damit für ein klein wenig Orientierung im Jetzt. Den Rhythmus der Ausstellung prägt die Gegenüberstellung von ostasiatischer und europäischer Wahrsagung in ausgewählten Objektpaaren: Von Horoskop-Manuskripten, über Werke der Handlese-Kunst, bis hin zu Instrumenten des Geisterschreibens. Angeregt durch den Blick auf die Geschichte in Ost und West laden wir Sie ein, mit uns die Zukunft in den Blick zu nehmen: Welche Fragen haben Sie gegenwärtig an die Zukunft? Und vertrauen Sie althergebrachten Methoden – spielerisch, mit vollem Ernst, vielleicht auch wider besseres Wissen?
Dienstag – Sonntag: 10:00 – 18:00 Uhr / Mittwoch: 10:00 – 20:30 Uhr / Montag: geschlossen
65 Arbeiten der spanischen Künstlerin Maria Luisa Engels können ab dem 07.12.2020 in die geräumige und schöne "Villa Justitia" (Wiesbaden) besichtigt werden. Parallel können Sie auch die virtuelle 3D Ausstellung hier besichtigen.
Die Arbeiten sind zwischen 2010 und 2020 entstanden, haben verschiedenen Größen und zeigen unterschiedlichen Techniken.
Maria Luisa Engels wurde in Oviedo (Spanien), geboren und verbrachte dort ihre Kindheit und Jugendjahre. 1992 zieht Maria Luisa zunächst nach Maastricht (Niederlande) und danach nach Dortmund. Seit 1998 wohnt sie bei Frankfurt am Main. Ihre Leidenschaft zur Malerei beginnt, als sie noch Studentin ist und ihre Mutter ihr die ersten Malutensilien schenkt.
1989 entdeckt Maria Luisa die Ölmalerei für sich und hat sich seitdem autodidaktisch mit verschiedenen Maltechniken weiterentwickelt (Aquarell, Acryl und Strukturpaste). Seit 2011 erfolgt die regelmäßige Beschäftigung als Künstlerin.
Maria Luisa Engels experimentiert gerne mit unterschiedlichen Materialien, wobei bis jetzt Acryl auf Leinwand ihr bevorzugtes Medium ist. Ihr Stil ist realistisch-koloristisch mit großer Detailtiefe, die Farben sind intensiv und kräftig. Die Themen sind vielseitig: Natur- und Stadtlandschaften, Menschen und Tiere. Die Themeninhalte sind inspiriert von Reisen, die sie rund um die Welt unternimmt, von Südamerika bis Japan.
Trotz der derzeitigen Einschränkungen können die Werke nach Voranmeldung (unter 0151 72333446) vom 7. Dezember bis zum 16. März 2021 besichtigt werden.
Die Vernissage findet am 16.01.2021 von 15:30-17:00 statt.
Die Werk können vorher besichtigt und käuflich erworben werden.
Besuchen Sie auch die virtuelle 3D Ausstellung mit Bildkatalog.
Villa Justitia:
Uhlandstrasse 4,
65189 Wiesbaden ,
Tel. (0611) 450 2312.
Email: bcp@villa-justitia.com)
Vorerst ab 22.12.20 digital zu sehen.
Die Ausstellung „Wunderbare Geschichten des Freiherrn von Münchhausen. Text – Bild – Kuriositäten“, deren Eröffnung mehrfach verschoben wurde, steht und hängt völlig fertig, nur das Licht ist noch aus. Am 22. Dezember, haben wir sie, da nicht anders möglich, digital eröffnet. So wird, wenn das Haus weiter geschlossen bleiben muss, auf der Homepage und auf dem youtube-Kanal des Gleimhauses immer mal wieder ein Kurzfilm/Video über die Ausstellung veröffentlicht. Da ein Besuch auch im Februar nicht möglich sein wird, haben wir mit unseren Führungen und Veranstaltungen ins digitale Format gewechselt.
Wer kennt sie nicht, die phantasievollen Geschichten des Mannes, der oft als ‚Lügenbaron‘ bezeichnet wird. Der Geburtstag der historischen Persönlichkeit Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen (1720 - 1797) hat sich unlängst zum 300. Mal gejährt. Aus diesem Münchhausen ist eine literarische Figur geworden. Gleims Zeitgenossen, Rudolf Erich Raspe und Gottfried August Bürger, haben die Münchhausen-Geschichten berühmt gemacht und den Startschuss dafür gesetzt, dass der Tausendsassa Münchhausen in der ganzen Welt bekannt wurde.
Unsere in Kooperation mit der Münchhausen-Bibliothek Zürich entstandene Ausstellung widmet sich Münchhausen auf vielfältige Weise. Überblicksweise wird die Gesamtheit der Phänomene vorgestellt, die mit „Münchhausen“ zu tun haben, etwa in der Medizin und Philosophie oder auch als Motiv bei Zigarrenbauchbinden, Schlüsselanhängern, Zinnfiguren etc. Im Mittelpunkt stehen jedoch Raspe und Bürger und vor allem die literarischen Geschichten und ihre Illustrationen.
10:00 - 16:00 Uhr
In der Digitalen Kunsthalle des ZDF bewegen sich BesucherInnen durch das virtuelle ZKM und können dort computergenerierte Kunstwerke entdecken.
Ist das Universum ein riesiger Computer? Die Frage ist nicht neu: Konrad Zuse, Pionier der Informatik, beschrieb 1969 das Universum als einen großen zellulären Automaten. Seiner Meinung nach ist es als ein diskretes Rechensystem vorstellbar, das aus Zellen besteht, die sich nach vorgegebenen Regeln entwickeln, indem sie die Zustände anderer Zellen an ihrem Ort berücksichtigen. Zelluläre Automaten können Funktionen berechnen und algorithmische Probleme lösen. Zuse nannte seine Hypothese »Rechnender Raum«; dieser könne das Universum als eine Kombination vieler kleiner Computer (in diesem Fall das Äquivalent zu den zellulären Automaten) modellieren, die sich zu einem großen Computer addierten. Auch Seth Lloyds »programmiertes Universum« schlägt vor, dass das Universum ein einziger riesiger Quantencomputer ist. Die Ausstellung nimmt diese Ideen der Berechenbarkeit der Realität auf.
Mit der Entwicklung von Berechnungen und grafischen Benutzeroberflächen stellt sich heraus, dass die Realität nicht nur als rechnergestütztes System beschrieben werden kann, sondern dass Mengen von »ausführbaren Dateien« neue virtuelle Realitäten erzeugen können. Diese Fähigkeit der Computer fasziniert Künstlerinnen und Künstler, die sich seit einem halben Jahrhundert mit generativer Ästhetik beschäftigten.
Während die Berechenbarkeit von Umgebungen heute klar zu sein scheint, ist die Frage, ob das Selbst berechnet werden kann, noch nicht bejaht worden, obwohl das Versprechen der künstlichen Intelligenz bereits das denkende Subjekt zu reproduzieren droht. Trotz der Tatsache, dass die heutigen Computer nicht in der Lage sind, menschliches Denken zu simulieren, so dass das Selbst noch nicht berechenbar ist, wirkte diese Erkenntnis als starkes Stimulans für spekulative Fiktion.
Im Mittelpunkt der Sammlung des ZKM | Karlsruhe steht die Medienkunst: Eine Kunstform, die sich durch das Medium definiert, mit dem sie geschaffen, verbreitet und rezipiert wird. Die in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts entstandenen Apparate computerverwandter Disziplinen wie Automatenkunde, Kybernetik, Informations- und Kommunikationstechnologien und künstliche Intelligenz haben den Medienbegriff allmählich erweitert und den Computer zu einem der wichtigsten Werkzeuge und Medien der bildenden Kunst gemacht.
»Berechenbar – Unberechenbar« zeigt softwarebasierte digitale Kunstwerke in einer computergenerierten Umgebung. Eine digitale Kopie eines Lichthofs am ZKM | Karlsruhe wird von mehreren zellulären Automaten bevölkert, die vollständig algorithmisch generiert werden. Die Trägerstruktur der Ausstellung reflektiert, genau wie die Kunstwerke, die sie zeigt, ihren Apparat und ihr Medium: den Computer.
Mehr zur Ausstellung: https://zkm.de/de/ausstellung/2020/10/berechenbar-unberechenbar
Mi – Fr, 10 – 18 Uhr Sa & So, 11 – 18 Uhr
»CRAWLERS« ist ein anonymes Kollektiv sozialer Bots, die Daten von BenutzerInnen sammeln und ein unheimliches paralleles soziales Netzwerk aus verzerrten Wahrheiten und gestohlenen persönlichen Informationen aufbauen.
Die Bots agieren in den sozialen Netzen unter versteckten Accounts und verhalten sich wie Menschen: Sie interagieren mit den Personen in ihrer Freundesliste, senden Kommentare und vernetzen sich kontinuierlich, um alle erhältlichen Daten der befreundeten Profile zu sammeln. Aus diesen Daten heraus werden für die gecrawlten Profile der echten Menschen neue verfremdete Accounts auf einer Spiegel-Website generiert. Die Freundinnen und Freunde der Bot-Gruppe erhalten eine Einladung, das eigene virtuelle Alter Ego online zu untersuchen. Die Spiegelprofile wirken realitätsnah, aber verzerrt – nichts ist korrekt, alles wurde transformiert und verfälscht. Es ist eine digitale Parallelwelt, ein dunkler, illegaler Ort mit unheimlichen Parallelen.
Das Konzept der Arbeit befasst sich mit dem allgegenwärtigen Verhalten von Undercover-Bots. Alexander Schubert sensibilisiert für die permanenten und allgegenwärtigen Praktiken automatisierten Datendiebstahls im Netz und reflektiert die Einwirkung technischer AkteurInnen auf unsere digitalen Identitäten. Um die personenbezogenen Informationen der Profile zu verändern und zu erweitern, werden aktuelle Methoden der Künstlichen Intelligenz angewendet. Sogenannte Deep-Learning-Modelle sind in der Lage, Halbwahrheiten und scheinbar kohärente Alternativwelten zu erzeugen.
Das Werk »CRAWLERS« läuft kontinuierlich auf mehreren Servern und kann online besucht werden. Die Spiegelprofile und die nachverfolgbaren Aktivitäten der Bots werden im Rahmen einer Installation im ZKM präsentiert.
Die Ausstellung findet im Rahmen des Projekts »Das intelligente Museum« statt und wird gefördert im Programm »Kultur Digital« der Kulturstiftung des Bundes.
Mehr zu »Crawlers«: https://zkm.de/de/ausstellung/2021/01/crawlers
Mi – Fr, 10 – 18 Uhr Sa & So, 11 – 18 Uhr
Die in dieser Online-Ausstellung präsentierten Werke erstrecken sich über drei Jahrzehnte der Netzkunstpraxis, vom wohl ersten Kunstwerk der Internet-Ära der Thing BBS von 1991 bis zur aktuellsten Produktion, welche sich noch während der Ausstellungseröffnung fortlaufend weiterentwickelt. »We=Link: Sideways« zeigt 22 Werke von 28 KünstlerInnen und Künstlerkollektiven, von Netzkunst-Pionieren bis Millennials.
Die Ausstellung umfasst das erste von Künstlern betriebene Bulletin Board System, einem Vorgänger der im Folgenden immer beliebter werdenden sozialen Netzwerke, sowie diverse Ausdrucksformen künstlerischer Strategien und kritischer Technologien, die darauf abzielten, ein kommerzielles Monopol von Netzwerkinfrastrukturen und –protokollen zu durchbrechen, die intrinsische Logik von Netzwerksicherheit und Überwachung sowohl durch provokante Haltungen als auch durch scherzhafte Anspielungen zu enthüllen, und kommerzielle oder institutionelle Verfahrensweisen zu unterbrechen oder sie sich wiederanzueignen. Gleichzeitig hat die experimentelle Natur der Netzkunst fortwährend ihre variierenden ästhetischen Aussagen weiterentwickelt, einhergehend mit den neuen Möglichkeiten und Herausforderungen sich rasant verändernder Technologien.
Zwei Werke unter der Schirmherrschaft von SUNRISE / SUNSET werden zu Schwellenmomenten jeden Tages die Ausstellungswebsite und die Websites mehrerer Partnerinstitute übernehmen, durch direkten Eingriff basierend auf lokalen Zeitzonen und Umweltdaten; dabei enthüllen sie die intrinsische Logik von Lokalität in Globalität, und die disruptive und transformative Natur des Netzwerks.
Die Ausstellung enthält ebenfalls eine seltene Kollektion von Artefakten früher chinesischer Internetkultur aus ihren formgebenden Jahren in den späten 1990ern und frühen 2000ern. Im amateurhaften Enthusiasmus und der selbsterklärten Autonomie zeichnet sich eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem Pioniergeist ihrer Vorgänger ab.
Während der sechsmonatigen Ausstellungszeit wird eine Reihe von zugehörigen Programmen und Performances organisiert.
»We=Link: Sideways« ist die zweite Ausgabe des »We=Link«-Programms, einer Plattform zur Präsentation von Online-Kunst. Sie wurde ursprünglich vom Chronus Art Center Ende Februar 2020 als Reaktion auf den Ausbruch der Covid-19-Pandemie konzipiert.
Mehr zur Ausstellung: https://zkm.de/de/ausstellung/2020/11/welink-sideways
Besuchen Sie die digitale Ausstellung: http://we-link.chronusartcenter.org/
Anlässlich des 100. Geburtstagsjubiläums von Joseph Beuys im Jahr 2021 widmen das Museum Ulm und die Kunsthalle Vogelmann Heilbronn dem Jahrhundertkünstler ein gemeinsames Ausstellungsprojekt. Dabei steht Joseph Beuys nicht nur als herausragende Künstlerpersönlichkeit, sondern vornehmlich auch als politische Person im Fokus sowie seine besondere und spezielle Verbindung zum deutschen Südwesten. So bezog Joseph Beuys den Filz für seine Objekte in Giengen an der Brenz und in Wangen im Allgäu wurde seine berühmte Honigpumpe für die documenta 6 hergestellt. Die Beziehung des Künstlers zum deutschen Süden wird insbesondere auch durch die erstmalige Auswertung des Joseph Beuys-Archivs des Autors, Verlegers und Publizisten Rainer Rappmann mit Briefen, Ton-, Bild- und Filmdokumenten in Zusammenhang mit dem Internationalen Kulturzentrum Achberg (INKA) intensiv beleuchtet.
Das vor 50 Jahren gegründete INKA galt in den 1970er- und 80er-Jahren als ein wichtiges Zentrum des geistig-politischen Aufbruchs in Deutschland. Hier trat Joseph Beuys jährlich auf und arbeitete im Sinne seiner Idee der „Sozialen Plastik“. Sein erweiterter Kunstbegriff ist auch besonders geeignet, um das 75-jährige Jubiläum der ersten freien Kommunalwahlen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zu würdigen und mithin in einem umfangreichen Begleitprogramm aktuelle Fragen zur Relevanz der Demokratie mit einer jungen Generation wie etwa Fridays for Future oder Future2 zu diskutieren.
Auch Joseph Beuys‘ Engagement bei den „Grünen“ steht für seine Verflechtungen zum süddeutschen Raum. Als die Partei „Die Grünen“ im Januar 1980 in Karlsruhe gegründet wurde, war der Künstler als Teilnehmer des Gründungsparteitages vor Ort. Auch wenn Joseph Beuys seine eigenen politischen Vorstellungen bei den „Grünen“ nicht durchsetzen konnte, so blieb er jedoch bis zu seinem Tod Mitglied der Partei. Ab 1980 gestaltete er Wahlplakate für die Partei, die in die Produktion seiner Editionen einflossen, die auch in der Ausstellung präsentiert werden. Als Ausdruck seiner Idee der Demokratisierung von Kunst nehmen zudem auch seine vielfältigen und zahlreichen Multiples einen wesentlichen Raum in der Ausstellung ein.
: Zu den Ausstellungen erscheint eine umfassende gemeinsame Begleitpublikation mit zahlreichen Abbildungen und Texten von Stefanie Dathe, Marc Gundel, Rita E. Täuber, Rhea Thönges-Stringaris Rainer Rappmann, Sabine Heilig, Wolfgang Zumdick, Lukas Beckmann, Barbara Martin, Rainer Willert sowie Kirsten Claudia Voigt, 320 Seiten, 28 €.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Bundeslandes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann
Di bis Fr von 11 - 17 Uhr, Sa und So 11 bis 18 Uhr
Mit der Veröffentlichung seines im renommierten Steidl Verlag erschienen Bildbandes „Ischgl“ im vergangenen Sommer sorgte Lois Hechenblaikner (*1958) für großes internationales Medienaufsehen.
Bereits seit Mitte der 1990er Jahre beschäftigt sich der aus Alpbachtal in Tirol stammende Fotograf mit den Auswirkungen des Massentourismus auf seine Heimat. Gerade Ischgl ist für ihn mit seinen allwinterlichen Après-Ski-Exzessen ein Inbegriff eines „Delirium Alpinum" und des „touristischen Wahnsinns“. Auch im Zusammenhang mit der Corona-Krise erlangte der Skiort im Frühjahr 2020 eine fragwürdige Berühmtheit als Hotspot, von dem aus sich Covid-19 in Europa verbreiten konnte.
Das Museum Ulm präsentiert nun, als Ausstellung zur Zeit, eine Auswahl an Fotoserien, Videos und Installationen von Lois Hechenblaikner, in denen er den Wandel seiner Heimat als Beobachter begleitet. Die Ausstellung zeigt die künstlerische Verarbeitung eines Lokalkolorits, das plötzlich und ungewollt überregionale Bedeutung erlangte und dadurch zum Thema wird, das uns alle angeht.
: Die beiden begleitenden Fotobände „Ischgl„ und „Hinter den Bergen„ zur Ausstellung im Museum Ulm finden Sie auch in unserem Museumsshop
Di bis Fr von 11 bis 17 Uhr, Sa und So 11 bis 18 Uhr
05.02.2021 – 07.11.2021
Ist der Staat Schutzraum oder Gefahrenzone? Hamsterkäufe im Supermarkt, Notfalllisten, Katastrophenschutz und Pandemiepläne: Das „Preppen“ ist zurzeit aktueller denn je, gleichzeitig wird die Schutzfunktion des Staates und damit auch die Thematik der Staatsgrenzen diskutiert. Einige Grenzen sind offen und passierbar, andere umstritten, viele strengstens bewacht.
Der durch das Fliegen ermöglichte Blick von oben relativiert Grenzen und reflektiert damit die Konzepte von Staatsgebieten und Grenzen. Neben der veränderten Perspektive müssen Staaten nach wie vor mit einigen Herausforderungen umgehen: Wem gehört der Himmel und wie hoch reicht ein Staat? Der Luftraum kann sowohl öffentlicher Raum, der grenzüberschreitende Kommunikation und Mobilität möglich macht, als auch nationalstaatlich und supranational regulierte Sphäre oder Kriegsschauplatz sein.
Die Ausstellung „Beyond States. Über die Grenzen von Staatlichkeit“ im Zeppelin Museum widmet sich diesen gegenläufigen Entwicklungen und fragt anhand der drei konstituierenden Merkmale – Staatsgebiet, Staatsbürgerschaft und Staatsgewalt – nach der aktuellen und zukünftigen Bedeutung des Staates. Sie wirft aber gleichzeitig auch den Blick bis in das 19. Jahrhundert zurück und ergänzt die künstlerischen Positionen mit Exponaten, die Grenzen, Staatlichkeit und damit verbundene Propaganda in der Luftfahrt thematisieren.
Gezeigt wird die interdisziplinäre Ausstellung im Zeppelin Museum am Bodensee. Ein besonderer Ort, auf den die Ausstellung in mehrfacher Hinsicht Bezug nimmt. Der Bodensee war lange völkerrechtliches Niemandsland. Deutschland, Österreich und Schweiz haben sich nur teilweise auf rechtsverbindliche Grenzen festgelegt. Seit 1648 sind die Staatsgrenzen nicht klar geregelt, der Obersee gilt als gemeinschaftliches Eigentum. Hier verwischen die Grenzen der Staaten.
International renommierte Künstler*innen reflektieren Fantasien bzw. Realitäten einer Staatskrise bis hin zum Staatsverfall, die sich zwischen Dystopie und Utopie bewegen. Angefangen bei rechtslibertären Ideologien, die in der Überwindung des Staates die Verwirklichung ultimativer Freiheit sehen bis hin zur Idee einer flexiblen Staatsbürgerschaft, die sich an Abo- bzw. Streaming-Portalen orientieren. Die Ausstellung wirft aber auch einen Blick auf diejenigen, die sich auf einen Zusammenbruch der staatlichen Ordnung vorbereiten wie u.a. Verschwörungstheoretiker und Prepper. Sie wirft aber gleichzeitig auch den Blick bis in das 19. Jahrhundert zurück und ergänzt die künstlerischen Positionen mit Exponaten, die Grenzen, Staatlichkeit und die damit verbundene Propaganda in der Luftfahrt thematisieren.
Kurator*innen: Ina Neddermeyer, Leiterin und Caroline Wind, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Kunst im Zeppelin Museum, Jürgen Bleibler, Leiter und Felix Banzhaf, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Zeppelin im Zeppelin Museum.
Eingeladene Künstler*innen: Nevin Aladağ, James Bridle, Simon Denny, Vera Drebusch & Florian Egermann, Forensic Oceanography / Forensic Architecture, Jacob Hurwitz-Goodman & Daniel Keller, Peng Kollektiv!, Christopher Kulendran Thomas, Henrike Naumann, Jonas Staal
Offene Gesten des Geheimnisvollen. Neue Malerei von Muriel Zoe
Die Figuren in Muriel Zoes aktueller Malerei sind in mysteriöse Handlungen verwickelt. Sie greifen förmlich etwas aus der Luft, halten undefinierbare Gegenstände in den Händen, winken einem unsichtbaren Gegenüber zu oder deuten auf etwas, das sich dem visuellen Zugriff entzieht. Die unkenntlichen, verschwommenen, wie von Farbschleiern verdeckten Gesichtszüge der Agierenden lenken den Blick auf deren Körperhaltung: An die Stelle mimischer Details rückt der gestische Ausdruck, der in Zoes gemalten Bewegtbildern im Fluss bleibt und keine eingleisige Lesart zulässt. Die Hamburger Künstlerin (*1969, aufgewachsen in Norddeutschland und Südindien), die sich mit Druckgrafik und Malerei ebenso einen Namen gemacht hat wie als Musikerin, ist in ihren Bildern aus der jüngeren Zeit den Tiefendimensionen des Alltäglichen auf der Spur. Die Gesten ihrer Sujetsentspringen konkreten, oft ganz beiläufigen Aktivitäten des Lebens, die in den Kompositionen geheimnisvolle Ambiguität entfalten. Als Ausgangsmaterialien dienen Zoe eigene Skizzen ebenso wie private und gefundene Fotografien, Zeitungsausschnitte, Erinnerungen und Screenshots. Intuitiv ausgewählte Bildfragmente werden von ihr aus dem jeweiligen Ursprungskontext herausgelöst, um vielfältige Bedeutungsebenen freizusetzen.
Die Künstlerin baut ihre Malerei in einem vielschichtigen Verfahren auf, in dessen Verlauf das jeweilige Motiv überlagert, verwischt, transformiert und zunehmend abstrahiert wird. Die Verwendung stark verdünnter Acryl- und Ölfarbe wurde durch die von Zoe langjährig druckgrafisch eingesetzte Lithografie-Tusche inspiriert. Durch die flüssige Konsistenz der Farbe wird die spezifische Transparenz und Fluidität erzeugt, die auf der Bildfläche unterliegende Strukturen wie durch einen Farbdunst hindurchschimmern und die Prozesshaftigkeit ihrer Malerei sichtbar werden lässt. Die lakonischen Titel der weitgehend 2019/2020 entstandenen Arbeiten sind gezielt offengehalten: Discovery, Gardening, Weaver, Winkender, Zubereitung, Zuschauerin. Sie haben lediglich Hinweis-Charakter, bieten eine lose Rahmung für eigene Einstiege der Betrachterin, des Betrachters in Zoes rätselhafte Aktionsräume.
Das gilt auch für die Arbeit Anemochorie, die auf das Phänomen der Windausbreitung von Blütenpflanzen Bezug nimmt und als Leitmotiv der gegenwärtigen Ausstellung in der Galerie Holthoff fungiert. Ausgehend von einer Fotovorlage, in der eine Frau eine Pflanze auseinanderzupft, damit sich die Flugsamen in der Luft verteilen können, zeigt das gemalte Bild eine objektlose
Pantomime des konzentrierten Emporhaltens. In einem weiteren Bild, Handsign (2020), basierend auf einer fotografischen Repräsentation von Gebärdensprache, ist das Handzeichen der dargestellten Figur vielfältig interpretierbar und verdeutlicht die zentrale Rolle, die Gesten als Instrumente der Kommunikation und des Verhaltens in unserer Welt und Wirklichkeit einnehmen.
Muriel Zoe entwickelt in ihrer Malerei eine gleichermaßen dynamische wie filigrane Choreographie der Handbewegungen und Handlungen, die sich als Chiffren des menschlichen Daseins von der individuellen zur kollektiven Expression erweitern. „Jedes Bild hat eine eigene Geschichte“, sagt die Künstlerin. Diese Geschichten aber bleiben bis auf Weiteres vielsträngig, ohne Auflösung oder Konklusion, in der Schwebe.
Belinda Grace Gardner
Alle Infos zum Galli Theater Cinema findest du unter: https://galli-cinema.net.
Zwei Clowns, der Musiker Tui und der Zauberer Rata treffen sich und warten auf den Zirkusdirektor, der aber nicht kommt. Da beschließen sie, das Programm selbst zu gestalten. Ein unseliger Streit bricht aus, denn jeder will besser sein als der andere. In einem rührenden Schluss finden die beiden als Freunde wieder zusammen.
Trailer zum Film:
https://www.youtube.com/watch?v=gjcHVyTPvsQ&feature=youtu.be
ganztägig
Innerhalb weniger Jahrzehnte wandelt sich Davos vom Bergdorf zum mondänen Lungenkurort, zum populären Wintersportort, zum Treffpunkt der europäischen Wissenschafts- und Kulturszene und wird zum Schauplatz vergeblicher Friedensbemühungen zwischen den beiden Weltkriegen.
Große Köpfe der Zeit sind mit Davos verbunden – Maler und Dichter wie Ernst Ludwig Kirchner, René Crevel, Philipp Bauknecht und Robert Louis Stevenson, Philosophen wie Ernst Cassirer und Martin Heidegger, Wissenschaftler wie Max Raphael und Albert Einstein. Mit seinem Roman „Der Zauberberg“ setzt schließlich Thomas Mann Davos das literarische Denkmal schlechthin.
Die Sonderausstellung „Europa auf Kur: Ernst Ludwig Kirchner, Thomas Mann und der Mythos Davos“ zeigt Davos als Bühne europäischer Kulturgeschichte. Die Ausstellung bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Atemnot und Sportwettkampf, Liegekur und Bobbahn, zwischen Todesangst und Tangotee. Erstmals werden die unterschiedlichen Facetten der Medizin- und Sportgeschichte mit der Kunst- und Literaturgeschichte in Verbindung gebracht. Als bilaterale Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und im Kirchner Museum Davos eröffnet ihr internationaler Blick neue Perspektiven auf diesen herausragenden Abschnitt der europäischen Kulturgeschichte.
Dienstag – Sonntag: 10:00 – 18:00 Uhr / Mittwoch: 10:00 – 20:30 Uhr / Montag: geschlossen
Die in Lilienthal lebende Künstlerin Cornelia Grabowski fasziniert es, mit dem Stift oder den Händen zu modellieren, zu zeichnen oder zu malen. Die Ausstellung zeigt Malereien, Zeichnungen und Skulpturen sowohl aus früheren Jahren wie auch neuere Werke. Eintritt frei
Während einer stillen, konzentrierten Betrachtung halten die Gemälde Uschi Lüdemanns zwei Wege des Sehens bereit, ohne einen der beiden Wege ausdrücklich hervorzuheben.
Der erste Weg nimmt seinen Ausgang bei den elementaren Grundlagen der sogenannten „absoluten Malerei“. Reine Malerei, die sich auf sich selbst bezieht – auf Farbe und Farbträger, auf Werkmittel und technische Verfahren des Farbauftrags. Neben diesen Kriterien sind noch Gestus und Impetus wichtig, also die Art der Auseinandersetzung mit dem Material und die eigene künstlerische Haltung. Wie zum Beispiel die Farbe auf die Leinwand oder das Papier gelangt und ob dies in einer analytischen oder eher abstrakt-expressiven Weise geschieht. Bei Lüdemann ist es genau die malerische Geste, die farbintensiv zum zweiten Weg führt und mögliche Sichtweisen außerhalb einer absoluten Malerei nicht nur zulässt, sondern geradezu aufruft. ... (Text: Joachim Schwitzler, gekürzt)
Die aktuellen Öffnungszeiten entnehmen Sie bitte der Webseite.
Kurzfristige Änderungen aufgrund der jeweiligen Coronaverordnung sind möglich.
nach Terminabsprache für Einzelpersonen Mo bis Fr 15.00 – 19.00 Uhr. ab 10.03. Mi-Fr 17.00 – 19.00 Uhr; Sa, So 14.00 – 16.00 Uhr
Ungeahnte Welten
»Für mich wird der Konzertsaal immer mehr zu einem heiligen Ort, wo zwischen dem Publikum und mir etwas ganz Besonderes passieren darf«, beschrieb Christian Tetzlaff unlängst in einem Interview dieses spezielle Gefühl, das regelmäßig bei seinen Konzerten aufkommt. Christian Tetzlaff ist für Augen und Ohren öffnende Interpretationen bekannt – und das bevorzugt in Werken des gängigen Repertoires, die in seiner Lesart jedoch nicht selten neue und überraschende Seiten offenbaren. Mendelssohns Violinkonzert? Es ist eins der wundervollsten, charmantesten Werke der Musikgeschichte, millionenfach gespielt und aufgenommen. Doch Christian Tetzlaff entlockt auch diesem Konzert etwas, das man vorher so noch nicht gehört hat. Genau wie der schlichten und zugleich äußerst effektvollen Romanze von Antonín Dvořák. Sie eröffnet die zweite Konzerthälfte eröffnet, die in der berühmten »Unvollendeten« von Dvořáks Vorbild Franz Schubert gipfelt.
Felix Mendelssohn Bartholdy:"Meeresstille und glückliche Fahrt" Ouvertüre op. 27
Ludwig van Beethoven:Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58
Robert Schumann:Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 "Frühlingssinfonie"
MDR-SINFONIEORCHESTER
Herbert Schuch | Klavier
Markus Stenz | Dirigent
»Könnten Sie Ihrem Orchester beim Spiel etwas Frühlingssehnsucht einwehen, die hatte ich nämlich dabei, als ich sie schrieb«, heißt es in einem Brief Schumanns an den Dirigenten Wilhelm Taubert. Mit der Leipziger Uraufführung seiner »Frühlingssinfonie« erlebt Robert Schumann 1841 seinen sinfonischen Durchbruch als Ergebnis eines mühsamen Weges. »Sie ist in feuriger Stunde geboren«, heißt es an anderer Stelle, bezogen auf die gerade erfolgte Eheschließung mit Clara Wieck. Am Ort ihrer Uraufführung steht der Sinfonie in diesem Programm Beethovens 4. Klavierkonzert gegenüber, in dem, wenn es nach Pianist Herbert Schuch geht, mindestens eben so viel Wärme und Überschwang steckt wie im schumannschen Frühling.
Konzerteinführung 18.45 Uhr im Schumann-Eck
MDR KULTUR und MDR KLASSIK senden das Konzert live in ihren Programmen.
44/39/33/27/17 €
»Hommage à Cesária Évora«
Lucibela, Lura, Nancy Vieira, Teofilo Chantre, Elida Almeida Gesang
Cesária Évora Orchestra
Humberto Ramos Klavier
Daya Neves Gitarre
Zé Antonio Cavaquinho
Zé Paris Bass
Nir Paris Schlagzeug
Vincent Raymond Trompete
Alban Chapelle Saxophon
Sie war die Grande Dame der Musikwelt auf den kapverdischen Inseln, dem sogenannten Morna, und ein Weltstar: Cesária Évora veröffentlichte mehr als zehn Studio-Alben, gewann zahlreiche Preise wie den Grammy und den Preis der deutschen Schallplattenkritik und konzertierte auf der ganzen Welt. Zum Tod der auch als »barfüßige Diva« bekannten Sängerin 2011 ordnete die kapverdische Regierung eine zweitägige Staatstrauer an. Im darauffolgenden Jahr strömten Tausende zu einer Reihe von Gedenkkonzerten in Toulouse, Lissabon, Amsterdam und Paris, um der Botschafterin der kapverdischen Musik die letzte Ehre zu erweisen.
Nach dem Tod der Sängerin gründeten einige ihrer musikalischen Weggefährten das Cesária Évora Orchestra, um ihre Musik am Leben zu erhalten. 2014 trat das Ensemble erstmals beim kapverdischen »Gamboa Festival« in Praia mit einem Tribut-Programm auf und tourt seitdem durch die ganze Welt, um das Vermächtnis der »Queen of Morna« weiterzutragen. Gesungen werden die Songs von aufstrebenden Stars der nachfolgenden Generation, die sich durch die Fusion von Morna und modernen Einflüssen internationale Anerkennung sichern konnten.
Das Picasso-Museum bietet ab sofort öffentliche Live-Rundgänge durch die aktuelle Ausstellung „Picasso/Miró – Eine Künstlerfreundschaft“ an. Die einstündigen Rundgänge finden digital über Zoom statt, so dass die TeilnehmerInnen ihre Fragen direkt an die Führer und Führerinnen des Picasso-Museums stellen können.
Die Ausstellung „Picasso/Miró – Eine Künstlerfreundschaft“ widmet sich der außergewöhnlichen Beziehung zwischen den beiden Jahrhundertkünstlern Pablo Picasso und Joan Miró. Sie zeichnet mit über 100 Lithografien, Radierungen, Aquatinten, Holzschnitten, Fotografien, Filmen und einem Brief von Joan Miró die sich immer wieder kreuzenden Wege der beiden Spanier nach. Die Schau ist thematisch gegliedert und inszeniert die unterschiedlichen künstlerischen Temperamente von Picasso und Miró anhand einzelner Werkensembles. Das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster verlängert seine Jubiläumsausstellung bis zum 25. April 2021.
Die Führungen finden regelmäßig mittwochs, samstags und sonntags um 16 Uhr statt.
Dauer: 1 Stunde, Kosten: 5 Euro zzgl. Gebühren.
Der jeweilige Anmeldeschluss ist um 13 Uhr des Veranstaltungstages. Dann werden Ihnen die Zoom-Zugangsdaten per E-Mail zugesendet. Bitte achten Sie auf den Informationstext in der E-Mail und kontrollieren Sie ggf. Ihren Spamordner.
Leider muss die Veranstaltung abgesagt werden.
Die Tickets werden erstattet.
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Orgel Frauenkirchenorganist Samuel Kummer
Orgelassistenz Irena Budryte-Kummer
Moderation Alexander Huth
Entdeckt die Welt der Musik in der Frauenkirche und staunt über die Vielseitigkeit eines einzigen Instruments, die so unterschiedlich klingen kann wie ein ganzes Orchester.
Dass klassische Musik auch für Kinder und Jugendliche eine Bereicherung ist, vermitteln zahlreiche Angebote, die eigens für die Frauenkirche konzipiert wurden. Im Hauptraum und in der Unterkirche entdecken die jungen Besucher*innen unmittelbar und begeisternd, wie Musik entsteht, wirkt und Freude macht. Dank speziell zugeschnittener Formate wie dem Musikalischen Klassenzimmer, Familienaufführungen sowie Gesprächs- und Werkstattkonzerten sind die Zuhörer*innen im Vor-, Grund- und Sekundarschulalter nicht nur passives Publikum, sondern aktiv eingebunden. Neu im Musikjahr 2021 ist das Format »Raumklänge – Klangräume«, das geschickt die Botschaft und Klangvielfalt der Frauenkirche miteinander verbindet.
Empfohlen für Kinder ab 5 Jahren
Eine Koproduktion von pulk fiktion mit dem FFT Düsseldorf und dem KJT Dortmund in Kooperation mit dem Freien Werkstatt Theater. Ermöglicht durch das RELOAD STIPENDIUM der Kulturstiftung des Bundes
Zwei Kinder befinden sich in ihrem jeweiligen Zuhause. Sie kennen sich oder werden sich jetzt kennenlernen. Gemeinsam begeben sie sich am Telefon auf eine Expedition durch Wohnanien. Zur Seite steht ihnen ein*e erfahrene*r Reiseleiter*in, die/der schon viele Länder bereist hat – doch in Wohnanien war sie noch nie.
Es beginnt eine Reise, bei der alle drei zwar Expert*innen ihrer Umgebung und doch in der Begegnung mit dem Unbekannten aufeinander angewiesen sind. Und ehe sie sich versehen, ist auch ihre eigene Wohnung nicht mehr das, was sie dachten…
Es werden Karten gezeichnet und Verstecke aufgesucht, Proviantschränke geplündert und schöne Aussichten bewundert. Es wird kalt, eng, gefährlich und herrlich zugleich. Es erklingen seltsame Tiergeräusche, oder ist das nur das andere Kind in der Leitung?
„Homewalk“ ist ein Telefon-Audiowalk, der neue Orte und Pfade durch die Landschaften der eigenen und die Wohnungen der Mitspieler*innen erschafft. Live moderiert und mittels gesprochenem Wort, Sounds und Musik werden drei Wohnungen zu einer Gesamtlandschaft: Wohnanien. Dabei befragt „Homewalk“ spielerisch die Bedingungen unseres Wohnens, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten und setzt uns ins Verhältnis zueinander – und zu der Welt da draußen.
Konzept pulk fiktion | Text und Dramaturgie Hannah Biedermann, Clara Minckwitz, Norman Grotegut | Performance Norman Grotegut/Clara Minckwitz | Sounddesign und Technik Nicolas Schneider | Produktionsleitung Esther Schneider | Rechte beim Theater
Die Teilnehmer*innen brauchen ein Internetfähiges Smartphone, außerdem ein Headset oder Kopfhörer.
Der HOMEWALK ist ein Telefonat mit einem/r Performer*in und einem/r weiteren Teilnehmer*in.
14. 3. 2021, 14 bis 19 Uhr soft opening in Anwesenheit des Künstlers 11. 4 2021, 16 Uhr Finissage mit Grußworten und Vortrag Jan-Philipp Frühsorge, Kunsthistoriker
POLYGRAPH bedeutet übersetzt Vielschreiber und bezeichnet einen Lügendetektor, der unterschiedlichste physische Reaktionen misst und graphisch aufzeichnet. Seismographisch spürt auch Christian Schwarzwald Bedeutungen von Handschrift und Schriftbild nach und führt die Betrachterinnen und Betrachter in eine begehbare Bilderwelt, die auf graphischen Formulierungen basiert. Untersucht wird dabei die Nähe und Distanz, die wir notwendigerweise zu Bildern und Sprache brauchen, um überhaupt sehen und verstehen zu können. Christian Schwarzwalds raumgreifende All-over Strukturen, die das KunstHaus temporär verwandeln werden, sind mit jeder Linie ganz gegenwärtig, geradezu haptisch und mit eindringlicher Präsenz zu erfahren. "Wir alle lernen die Welt begreifen und verstehen, indem wir aus-probieren und zeichnen", formuliert der Künstler die Essenz seiner künstlerischen Disziplin.
12-17 Uhr
Ein außergewöhnliches Erlebnis fern gängiger Klischees, das sie nachhaltig begeistern wird! Prächtige Barockfassaden, Residenz- und Kirchenbauten sprechen für eine einst mächtige und reiche Bischofsstadt. Die Wirklichkeit sah anders aus: Noch heute zeigen sich im Stadtbild allenthalben Spuren fürchterlicher Katastrophen und Tragödien. Folgen Sie Hofrat Philipp Wilhelm von Hörnigk oder Hofapothekerin Maria Anna Röttler auf einer fesselnden Schauspielführung durch die wechselhafte Passauer Geschichte.
Der drohende Staatsbankrott Pontevedros muss verhindert werden! Die einzige Hoffnung des kleinen Landes ist die millionenschwere Witwe Hanna Glawari, die gerade in Paris weilt. Damit die Millionen »im Land« bleiben, setzt Botschafter Baron Zeta den Grafen Danilo, Hannas ehemalige Jugendliebe, auf den heiß begehrten Männerschwarm an. Doch Danilo erweist sich als schlechter Mitgiftjäger, denn das Vaterland und das Erbe Hannas lassen ihn kalt. Erst als der junge französische Charmeur Camille de Rosillon als potenzieller Nebenbuhler auftaucht, erwachen die lang unterdrückten Gefühle Danilos für Hanna.
Die 1905 uraufgeführte Operette »Die lustige Witwe« ist bis heute eines des populärsten Werke des Genres und begründete Franz Lehárs Weltruhm. Die genialen musikalischen Einfälle wuchsen zu unvergesslichen Melodien, wie »Da geh’ ich zu Maxim«, »Ja, das Studium der Weiber ist schwer« und »Lippen schweigen«. Zudem streute Lehár treffsicher alle verfügbaren Tanzarten wie Galopp, Walzer, Polka, aber auch Polonaise, Kolo und Cake Walk in die raffinierte Partitur und schuf damit die neue Spezies der Tanzoperette.
ACHTUNG! Diese Veranstaltung wurde vom 30.04.20 auf den 07.03.21 und nochmals auf den 21.11.21 verschoben!
Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Gregor Pallast gilt als Geheimtipp der Kabarettszene. Noch. Vergangenen Herbst gewann er den Reinheimer Satirelöwen und beim Paulaner Solo in Fürstenfeldbruck sowohl den Jury- als auch den Publikumspreis. Sein neues Programm „Ansichtssache“ feierte im November im Pantheon vor ausverkauftem Haus Premiere. Jetzt kommt er zur Zusatzvorstellung zurück.
Mit scheinbarer Naivität nähert sich Pallast auch komplexen Zusammenhängen, entlarvt dabei angeblich Unabänderliches als durchaus nicht alternativlos und er nimmt sich die Freiheit, Altbekanntes aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Seine Schlussfolgerungen sind vergnüglich, machen nachdenklich und bisweilen fassungslos.
Als klassischer politischen Kabarettist konfrontiert er die Mächtigen mit deren eigenen Worten und hält auch seinem Publikum den Spiegel vor – beides auf äußerst amüsante Weise. Die Süddeutsche Zeitung formuliert es so: „Pallast wählt Wege und Kausalketten, die auf Kringeln und Kreisen zum Olymp des Polit-Kabaretts hinaufsteigen.“
www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/satire-hirn-humor-und-haltung-1.4464982