Sommer 2014. In Brasilien ist Fußballweltmeisterschaft, in Deutschland Partystimmung, im Leipziger Studentenmilieu wird mit viel Alkohol gefeiert. Anna ist 27 Jahre alt. Sie will dolmetschen, jobbt nach dem Studium in einer Kneipe und lernt Jonas kennen. Er promoviert über ukrainische Popliteratur und hat eben eine Trennung hinter sich. Die beiden sind sich sympathisch und verbringen eine Nacht, aus der nichts folgt; kein gemeinsames Frühstück, keine Verabredung. Zufällig treffen sie sich auf einer Party wieder, völlig betrunken schleppt Jonas Anna ab. Aber sie will diesmal keinen Sex und sagt nein – oder glaubt zumindest, nein gesagt zu haben. Anna ist zu kraftlos, zu betrunken, um Jonas aufzuhalten. Ihr ist klar, dass er ihr Selbstbestimmungsrecht missachtet hat. Erst nach zwei Monaten Wut und Depression zeigt sie ihn an. Aber was sie als Vergewaltigung erlebt hat, war für ihn nicht der beste, aber ohne den geringsten Zweifel einvernehmlicher Sex. Er fühlt sich gebrandmarkt, stigmatisiert, sie sieht sich als Falschbeschuldigerin diffamiert. Denn bald wird überall über den Fall gesprochen, in der Universität, in der ganzen Stadt. Wer hat Recht? Was ist in besagter Nacht wirklich passiert? Berichte von Anna und Jonas, von Freunden, Verwandten, Uni-Professoren, WG-Mitbewohnern und Arbeitgebern ergeben ein widersprüchliches, komplexes Bild. Der Roman nichts, was uns passiert thematisiert, welchen Einfluss eine Vergewaltigung auf Opfer, Täter und das Umfeld hat und wie unsere Gesellschaft mit sexueller Gewalt umgeht. Bettina Wilpert erhielt für ihren Debütroman, der 2018 erschien, den aspekte- Literaturpreis.
Bettina Wilpert
Bettina Wilpert wurde 1989 in Bayern geboren. In Potsdam, Berlin und Leipzig studierte sie Kulturwissenschaft, Anglistik und Literarisches Schreiben. Sie war u. a. Stipendiatin des 20. Klagenfurter Literaturkurses und Stipendiatin der Autorenwerkstatt Prosa 2017 des Literarischen Colloquiums Berlin. Ihre Texte wurden u. a. in BELLA triste, Metamorphosen, outside the box, PS – Politisch Schreiben und testcard veröffentlicht. Sie arbeitet als Trainerin für Deutsch als Fremdsprache und lebt in Leipzig.
WINTERBEATS
08.11.19 - 01.03.20
Sammy Tavalis, unser beliebter "Hausregisseur", ist zurück auf der et cetera-Bühne! Seines Zeichens Komiker, Mime und Musiker präsentiert der Allrounder ein artistisch-musikalisches Sahnestück, mit einem internationalen Show-Ensemble. Unterstützt wird er dabei von echten Multitalenten!
Sehen Sie eine junge, dynamische und musikalische Show, die Farbe und Glanz in die Winterzeit bringt!
ENSEMBLE
Sammy Tavalis - Moderation, Musik, Comedy
Bianca Capri - Vertikalseil
Duo One Line - Diabolo
Elena & Olga - Pole
Rostyslav Hubaydulin - Strapaten
Trio Essence - Akrobatik
Donial Kalex - Jonglage
Regie: Sammy Tavalis
„Unfug denkt man sich nicht aus, der passiert einfach.“
Seit Astrid Lindgren den kleinen Michel aus Lönneberga 1963 in ihren Geschichten zum Leben erweckte, haben diese Erzählungen um den kleinen Bauernsohn aus Lindgrens Heimat eine ungeheure Verbreitung erfahren. Die Michel-Bücher wurden weltweit mehr als 30 Millionen Mal verkauft, in 53 Sprachen übersetzt, mehrfach verfilmt und erscheinen regelmäßig in neuen Ausgaben und Auflagen.
Michel ist ein Lausbub wie aus dem Bilderbuch, und stark wie ein kleiner Ochse ist er auch. Er lebt mit seinen Eltern, seiner Schwester Klein-Ida, mit der Magd Lina und dem Knecht Alfred auf dem Hof Katthult in Lönneberga, einem kleinen Dorf in Schweden. Mit seinen runden blauen Augen und seinem hellen wolligen Haar könnte man ihn fast für einen Engel halten – aber nur solange er schläft. Denn Michel hat mehr Unfug im Kopf als jeder andere Junge in ganz Lönneberga, und vermutlich auch mehr als jeder andere Junge in ganz Schweden und auf der ganzen Welt. Und Michel besitzt ein außerordentliches Talent dafür, sich selbst und andere in Schwierigkeiten zu bringen, obwohl er das nie mit boshafter Absicht tut.
Denn eigentlich ist Michel ein durch und durch liebevoller Junge, der es im Grunde immer gut meint. Immer wieder hat seine Mutter ihn ermahnt, nur ja das Essen aufzuessen. Keinen einzigen Tropfen wollte er von der leckeren Suppe übrig lassen, doch jetzt steckt sein Kopf in der Suppenschüssel fest. Und sowas passiert Michel eigentlich immer. Doch wenn es drauf ankommt, ist Verlass auf ihn. Kurz vor Weihnachten wird der Knecht Alfred schwer krank, und niemand ist da außer Michel. Also nimmt der mutige Junge die Dinge selbst in die Hand, spannt die Pferde an und bringt Alfred so schnell er kann zum nächsten Arzt…
Tristan Berger, Autor und Regisseur, hat verschiedene Episoden aus den Michel-Erzählungen als Grundlage für sein Theaterstück benutzt und zu einer Geschichte verwoben, die ebenso lustig wie spannend und berührend ist. Bernard Niemeyer inszeniert die Geschichte um den wilden Blondschopf für Zuschauer ab 5 Jahren.
Zur Autorin:
Astrid Lindgren, die bekannteste Kinderbuchautorin der Welt, wurde 1907 in Näs im schwedischen Småland geboren. Für ihre mehr als 70 Bilder-, Kinder- und Jugendbücher, die in über 70 Sprachen übersetzt worden sind, wurde sie u.a. mit folgenden Preisen ausgezeichnet: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - Alternativer Nobelpreis - Internationaler Jugendbuchpreis - Hans-Christian-Andersen-Medaille - Große Goldmedaille der Schwedischen Akademie - Schwedischer Staatspreis für Literatur - Deutscher Jugendliteraturpreis. Astrid Lindgren verstarb 2002 in Stockholm.
Karl Thun führt die Besucherinnen und Besucher zu dem beeindruckenden Wandgemälde des "Heidezimmers" und zur umfangreichen Gemäldesammlung im Dachgeschoss.
Hier erleben die Gäste des Museums einen Spätsommertag im Jahr 1894 mit Eugen Bracht, tauchen in Walter Polzenhagens "Landschaft mit Schäfer und Schnuckenherde" ein und lassen sich von der Ausdruckskraft eines Dirk Huisken beeindrucken.
Die Führung ist kostenlos, es wird nur der Museumseintritt erhoben.
Suzanne Pujol hat sich nach 30 Jahren Ehe wohl oder übel an die Pascha-Allüren und die ironisch-herablassende Poltrigkeit ihres Mannes Robert gewöhnt. Seine sexuellen Eskapaden hat sie schon lange durchschaut, mit der Rolle der bürgerlichen Hausfrau hat sie sich mehr oder weniger abgefunden. Unmut macht sich nun aber unter den Arbeitern von Roberts Regenschirmfabrik, die er von seinem Schwiegervater geerbt hat, breit. Höhere Löhne und sozialere Arbeitsbedingungen kommen für den skrupellosen Kapitalisten aber nicht in Frage. Die Belegschaft tritt in Streik! Nach einem Handgemenge wird Robert gefangen genommen. Hilfesuchend wendet sich Suzanne an den kommunistischen Bürgermeister Maurice Babin. Diesem gelingt es, den Unternehmer freizubekommen, konfrontiert ihn aber gleichzeitig mit einer unsauberen Buchführung. Robert erleidet einen Herzanfall. Dass sein Sohn Laurent die Musikerin Floriane heiraten möchte, macht die Sache nicht besser; muss er doch annehmen, deren Vater zu sein! Während Robert zur Erholungskur geht, übernimmt Suzanne kurzerhand die Leitung der Firma und krempelt den Laden kräftig um. Ob sie bereit ist, den Chefsessel je wieder herzugeben? Und wie geht Robert wohl mit den bisher geheim gehaltenen Tatsachen um, die seine Ehefrau ihm nun unter die Nase reibt? Das Schmuckstück erlangte durch die Verfilmung mit Catherine Deneuve und Gérard Depardieu große Bekanntheit. Wir bringen die temporeiche Komödie über Emanzipation und Frauenpower mit einer kleinen Band und live gesungenen Chansons auf die Bühne.
Pierre Barillet/Jean-Pierre Grédy
Die französischen Autoren Barillet und Grédy begannen ihre Zusammenarbeit 1950. Gleich ihr erstes gemeinsames Stück Le Don d’Adèle wurde preisgekrönt. Das Autorenduo bekennt sich zum Unterhaltungstheater nach dem Vorbild der klassischen französischen Komödie und gehört zu den weltweit bekanntesten Dramatikern des Boulevardtheaters. Sie haben über 30 Komödien geschrieben, darunter Die Kaktusblüte, welche die Badische Landesbühne in der Spielzeit 2013.2014 mit großem Erfolg spielte.