Donnerstag, 04.07.2024
um 20:00 Uhr

Kulturforum Fürth - Große Halle
Würzburger Straße 2
90762 Fürth





Nun leben sie in einem neuen Rumänien, westliche Autos, Starbucks und die Filialen der Citibank prägen das heutige Stadtbild. Aber so wie in Polen, Russland und anderen postkommunistischen Ländern, auch in Ostdeutschland, beziehen sich alle, die ich treffe, selbst wenn sie es nicht aussprechen, auf diese Zeit, sie gehört zu ihrem Leben, selbst in den Biografien der Nachgeborenen.

Zehn Jahre ist Matthias Nawrat durch die Literaturen und Landschaften des östlichen Europas gereist. Sein Weg führte vom polnischen Opole, von wo seine Familie in den 1980er-Jahren emigrierte, zur Danziger Werft als dem Ursprungsort der Solidarność-Revolution, von Tel Aviv zurück nach Berlin und weiter nach Timișoara, Budapest, ins mazedonische Skopje, nach Minsk und bis hinter den Ural. Kurz: in die Zentren und an die Ränder des postkommunistischen Raums. In seinem Reisetagebuch erzählt er von Begegnungen, zeichnet Porträts von Städten, Menschen und Erfahrungswelten. Eine Lektüre, die angesichts der aktuellen geopolitischen Lage besondere Dringlichkeit entwickelt.

Matthias Nawrat, 1979 in Polen geboren, erhielt 2012 für seinen Debütroman «Wir zwei allein» den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis und 2020 den Literaturpreis der Europäischen Union.

Die Lesung wird moderiert von Alexander Jungkunz, Chefpublizist der Nürnberger Nachrichten.

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