Freitag, 19.04.2024
um 19:30 Uhr

Staatstheater Cottbus (Großes haus)
Schillerplatz 1
03046 Cottbus





Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

In unfreien Zeiten kann sich niemand hinter seiner Kunst verstecken, nicht der Maler Mario Cavaradossi und nicht seine Geliebte, die Sängerin Floria Tosca. Vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Napoleons Revolutionsheer und den habsburgisch-päpstlichen Truppen im Jahr 1800 entspinnt sich die Handlung der Oper innerhalb von nur 24 Stunden. Nach dem Sturz der römischen Republik hat Polizeichef Scarpia ein Terrorregime errichtet, das jede freiheitliche Regung im Keim erstickt. Die von allen verehrte Diva, die nur für die Kunst und die Liebe leben wollte, gerät ins Machtgetriebe des korrupten politischen Systems, nachdem ihr Geliebter in die Hände Scarpias fällt, weil er einem politisch Verfolgten Schutz gewährt hat. Scarpia verknüpft seine politischen Machtinteressen mit einer Obsession für Tosca und spinnt eine tödliche Intrige. Puccinis Opernkrimi über Verführung, Verleumdung und die Rolle der Kunst in totalitären Regimen zählt zu den beliebtesten Opern des Repertoires.

Mit „Folter und Tod, Glocken und Kanonen“ wollte Puccini das Publikum erklärtermaßen aufschrecken und schuf mit TOSCA sein politischstes und dramatischstes Werk. Die atemlos vorangetriebene Handlung entführt den Zuhörer musikalisch in ein überwältigendes Panorama der Ewigen Stadt, in dem sich Puccini zugleich auch als Meister melodischer Verführungskunst und Süße erweist.

Hausregisseur und Co-Schauspieldirektor Armin Petras inszeniert diesen Meilenstein der Operngeschichte als hoch aktuellen Polit-Thriller über das Verhältnis von Kunst und Macht.


Eventdaten bereitgestellt von: Kulturkurier

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Tosca - Rheinfelder Schlossfestspiele 2024
Dass mit der Aufführung von Puccinis "Tosca" auch an den hundertsten Todestag des Komponisten erinnert wird, fügt der ungebrochenen Beliebtheit dieser Oper, aber auch ihrer andauernden Aktualität eine besondere Note hinzu. Bedenkt man zudem, dass Schloss Beuggen im Rahmen der napoleonischen Politik säkularisiert wurde, so werden die historischen Bezüge zwischen Oper und Aufführungsort ebenso offenbar wie die "couleur locale" des Geschehens am Rande der Stadt: die Fassade des Schlosses evoziert Puccinis Bild der Engelsburg in Rom. 
Dabei ist die dramaturgisch stringenteste Oper Puccinis nicht nur die tragische Geschichte der gefeierten Primadonna zwischen dem geliebten Maler Cavaradossi und dem vergewaltigungsbereiten Polizeichef Spoleto, sondern zugleich eine eindrucksvolle Kritik eines politisch motivierten Machismo, der von der restaurativen Kirche wie vom repressiven Staat gleichermassen gebilligt wird. Womöglich liegen in den Bezügen zu der Zeit, in der die Handlung spielt - im Juni 1800 - und zur Entstehungszeit der Oper am Ende des 19. Jahrhunderts - die Uraufführung fand im Januar 1900 in Rom statt - und in der offensichtlichen Distanz des Komponisten zur jungen italienischen Monarchie unter dem Einfluss des Vatikans die eigentlichen Gründe für die Aktualität des Werkes: auch wenn die Rolle der Kirche - eindrucksvoll der Schluss des 1. Aktes - heute zunehmend marginalisiert ist, feiert der politische Machismo in Ost und leider auch im Westen fröhliche "Urständ", und die seinerzeit vielgescholtene "Folterkammermusik"(J. Korngold) Puccinis hören wir heute erneut als durative Warnung vor den tödlichen Konsequenzen des politischen Absolutheitsanspruchs.

Einlass 17:30 Uhr
TOSCA IN DER SÜDSTADT – GANZ FREI NACH GIACOMO PUCCINI

Tosca ist ein Opernkrimi von Giacomo Puccini, der neben hohen Cs und schöner Musik eine spannende Handlung zu bieten hat – dagegen ist der Sonntagabend Tatort ein Ponyhof.

Die berühmte Sängerin Floria Tosca (Marina Unruh) hat ein Liebesverhältnis mit dem Maler Mario Cavaradossi (Thomas Heyer). Dieser gewährt Angelotti (Nathan Fischer) Hilfe bei seiner Flucht aus dem Gefängnis. Der machtbesessene Polizeichef Scarpia (Tim Lukas Reuter) begehrt Tosca ebenfalls und will außerdem Angelotti finden – er nutzt jede Möglichkeit, um Tosca mit seinen üblen Methoden zur Liebe zur zwingen. Hier kommt nicht nur das Gift der Eifersucht zum Einsatz, sondern auch echtes Gift. Ergebnis: Scarpia wird ermordet, Cavaradossi wird vergiftet, Tosca wählt den Freitod. Für einen Opernabend eine Menge Tragödie, doch so einen gut klingenden Krimi haben Sie noch nicht gehört!

Unser Ensemble, das an verschiedenen Opernhäusern in Europa engagiert ist, wird Sie durch die Geschichte von Tosca und ihrem Geliebten Cavaradossi begleiten. So ist Oper in der Lutherkirche: hautnah, zum Anfassen, zum Lachen, zum Weinen schön!

Fassung für 3 Sänger, 3 Schauspieler mit guten Stimmen, in Originalsprache und einem virtuosen Pianisten mit ergänzenden, deutschen Dialogen von Marina Unruh und Thomas Heyer, sehr frei nach Giacomo Puccini.

Floria Tosca – Marina Unruh 
Mario Cavaradossi – Thomas Heyer 
Baron Scarpia – Tim Lukas Reuter 
Messner – Lothar Lange 
Spoletta – Lothar Lange 
Guiseppe Angelotti – Nathan Fischer 
Sciarronne – Nathan Fischer 
Sekretärin Erika Attavanti  – Madelaine Schwer 
Chor der Lutherkirche – Leitung Thomas Frerichs 

nächster Termin Oper hautnah: Junge Stimmen singen für Afrika 22. März 2025