Freitag, 24.11.2023
um 20:00 Uhr




Rotwelsch? Die „wissende Sprache“ der Freien, Ungebundenen. Das Trio zieht in ihrer Musik Parallelen von der improvisatorischen und schalkhaften Kraft des rotwelschen „Slangs“ zu ihrer eigenen Auffassung von Jazz und Improvisation. Rotwelsch bezieht sich spielerisch auf diese kreative und sprachschöpferische Kultur, sie legen dem aktuellen Album die Kassenschlager der Jahrhundertwende zugrunde – wahre Juwelen, die in ihrer Gesamtheit ein europäisches Pendant zum Great American Songbook bilden. Die Band entfesselt diese im Kern schlanken Melodien, die sich dramaturgisch meisterhaft entfalten. „Die Welt hat das genialste Streben so miserabel stets gelohnt!“, heißt es in der Operette „Der Bettelstudent“: Underdog-Mentalität, beißende Satire, große Gefühle und vor allem – wundervolle Melodien. Rotwelsch holen Melodien der Operette mit derselben Subtilität, Finesse und Integrität ins Hier und Jetzt, die Keith Jarretts Trio bei seiner Aneignung des Great American Songbooks an den Tag legt. Philip Maria Rosenberg überträgt dabei die melodischen Bögen, die einst Stars wie Richard Tauber, Fritz Wunderlich oder die Callas zu Höchstleistungen angespornt haben, auf die Hämmer des Klaviers und bringt die Saiten zum Singen. Durch ausgeklügelte Harmonisierung erhalten die Melodien neue Farben und dienen als ideale Grundlage für Improvisationen. Bass und Schlagzeug lassen der Entfaltung der Melodien viel Raum.
„ Die Welt hat das genialste Streben so miserabel stets gelohnt“ – ob sie bei dieser geballten Ladung an kreativem Umgang mit dem Great European Songbook eine Ausnahme macht?

Philipp Maria Rosenberg (p)
Florian Kolb (b)
Lucas Johnson (dr)

Einlass: 19:15 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix