Freitag, 01.09.2023
um 19:00 Uhr




Einander blind verstehen, ganz genau zuhören, gemeinsam empfinden – mit ihrem Programm „Alle Menschen werden Schwestern“ spürt das Duo Anouchka & Katharina Hack der Verbundenheit nach. Geschwister, das wissen die beiden Schwestern, sind durch ihre Wurzeln unzertrennlich verbunden und treiben doch ganz eigene Blüten. Dass dieses außergewöhnliche Band auch klanglich erfahrbar werden kann, zeigt das Duo mit den Kompositionen von zwei Geschwisterpaaren: Lili und Nadia Boulanger sowie Fanny Hensel und Felix Mendelssohn. Ihre Klangsprache klingt verwandt und dennoch: Die individuelle Persönlichkeit ist ebenso unverkennbar.
Das Suchen nach Verbindung bei gleichzeitiger Bewahrung des Selbst – darum geht es auch beim Improvisieren des Duos. Für Anouchka und Katharina Hack ist das gemeinsame Fantasieren eine ganz intuitive Art und Weise, neue Verbindungen wachsen zu lassen. Daher durchzieht auch der Gedanke der Fantasie, begonnen mit Fanny Hensels g-Moll-Fantasie, das Programm. In ihren eigenen Improvisationen entwickeln Anouchka und Katharina Hack– ganz ohne vorige Absprachen – einen intimen Dialog, der aus dem Moment heraus entsteht. Eine Komposition wie Giovanni Sollimas Lamentatio ist einem ganz ähnlichen spontanen Zwiegespräch nachempfunden, wenn die Cellistin im Notentext dazu aufgefordert wird, gleichzeitig zu spielen und zu singen.
Beethovens späte C-Dur-Sonate überschreitet schließlich in ihrer erstaunlichen Freiheit immer wieder die Grenzen zur Fantasie als Gattung und bringt letztlich jenen Namen, der im Titel des Programms von Beginn an mitschwingt. Als Beethoven die Sonate 1815 komponierte, entstanden parallel bereits die ersten Skizzen zur 9. Sinfonie inklusive der Vertonung von Schillers Ode An die Freude. Welcher Satz könnte mehr für Verbundenheit stehen als das durch das Duo leicht augenzwinkernd abgewandelte, aber in seiner Aussage gleichbleibende Motto „Alle Menschen werden Schwestern“?

Einlass : 18:00 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix